Clean-Break-Kupplungen werden je nach Einsatzgebiet und Branche auch Trockenkupplungen genannt. Sie kuppeln fast ohne Lufteinschluss bzw. Medieneintrag, beim Entkuppeln entsteht nur eine minimale physikalisch unvermeidbare Leckagemenge als Film auf den Bauteilen.
Trockenkupplungen bestehen aus Kupplung und Nippel und verschließen mit leckarmen Ventilen, die beim Entkuppeln Tropffreiheit gewährleisten, die Leitungsenden, was zum Beispiel in Branchen mit hohen Sicherheitsanforderungen wie der Medizintechnik oder der Chemie- und Pharmaindustrie unerlässlich ist. Clean-Break-Kupplungen garantieren darüber hinaus, dass das schnelle und sichere Verbinden und Trennen von Leitungen spritzfrei, ohne Medienverlust und Lufteinschluss sowie teilweise auch gegen Restdruck möglich ist. Je nach Einsatzbereich fördern sie unterschiedliche Medien, wie zum Beispiel Druckluft, Säuren, Gase, Öle für Hydraulikanwendungen oder Wasser für Kühlwasseranwendungen. Darüber hinaus gibt es Clean-Break-Kupplungen mit unterschiedlichen Verbindungsmechanismen, aus verschiedenen Materialien, und, abhängig von den in der Leitung herrschenden Druckverhältnissen, für Nieder-, Mittel- oder Hochdruck sowie, je nach Hygiene- und Sicherheitsanforderungen, in Flat-Face-, Ball-Face- oder sterilisierbarer (SIP) Ausführung.
Clean-Break-Kupplung für Hydraulikanwendungen
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Clean-Break-Kupplung mit Kurvenverriegelung, CIP-/SIP-fähig
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Clean-Break-Kupplungen im Niederdruckbereich bis 64 bar kommen beispielsweise in der Prozess- und Labortechnik oder beim Transport und Verladen von Flüssigkeiten zum Einsatz. Sie erlauben das einfache und spritzfreie Kuppeln auch unter Restdruck, so dass Leckagen und Lufteinträge möglichst minimal sind. Clean-Break-Kupplungen in Ball-Face-Ausführungen bieten hier höchste Sicherheitsstandards und ermöglichen aufgrund der Ball-Außenkontur eine leichte Reinigung. Sie gewährleisten das spritzfreie Kuppeln ohne Lufteinschluss und Leckagen, wodurch verhindert wird, dass prozessfremde Stoffe während des Kuppelvorgangs in die Trockenkupplung gelangen. In Schlauchbahnhöfen werden sie häufig mit zerstörungsfrei auslösenden Nottrennkupplungen verwendet.
Dasselbe gilt für Mitteldruck-Clean-Break-Kupplungen, die für Drücke bis zu 250 bar und für diverse Medien, wie Wasser, Druckluft, Kraftstoff, Schmierstoffe und Hydrauliköle, ausgelegt sind. Da sie ebenfalls aus Edelstahl bestehen, sind sie besonders robust, und erlauben darüber hinaus auch bei nicht schmierenden Medien das einfache Kuppeln ohne großen Kraftaufwand, selbst gegen Restdrücke. Wie Niederdruck-Schnellkupplungen sind sie für Temperaturen zwischen -20 und +130 Grad Celsius einsetzbar. Neben der optionalen Verriegelungsautomatik und Entriegelungssicherung ist die Mechanik zudem im Kuppelzustand vor Schmutz geschützt.
Für Hochdruck-Hydraulik, etwa in der Stahlindustrie, gibt es spezielle Clean-Break-Kupplungen in Flat-Face-Ausführung, die im Druckbereich bis 650 bar für selbstschmierende Medien, wie Hydrauliköl, einsetzbar sind und selbst unter widrigen Umgebungsbedingungen zuverlässig funktionieren. Sie sind mit einer Verriegelungsautomatik ausgestattet und verfügen über ein Druckentlastungsventil, wodurch das Kuppeln auch unter Restdruck möglich ist. Hierbei gewährleisten die Flat-Face-Kupplungen nahezu leckfreies Kuppeln und können durch die glatt ausgeführten Kuppelflächen von Kupplung und Nippel einfach gereinigt werden. Dadurch gelangt kein Schmutz aus der Umgebung des Einsatzortes in die Kupplung, der die Funktion beeinträchtigen könnte.
Ball-Face- und CIP-/SIP-fähige Kupplungen
Beim Abfüllen und Tansportieren von toxischen oder aggressiven Medien, zum Beispiel auf Schlauchbahnhöfen der Chemie-Industrie, kommen spezielle Clean-Break-Kupplungen zum Einsatz. In Food- oder Pharma-Bereichen werden Kupplungen eingesetzt, die möglichst totraumarm konzipiert sind und teilweise SIP- oder CIP-fähig sind. Sie sorgen dafür, dass die Medien nicht mit Keimen, Bakterien oder anderen Partikeln verunreinigt werden. Gerade in Toträumen können sich Rückstände sammeln und Keime bilden. CIP- (Clean-in-Place) und SIP-fähige (Sterilization-in-Place) Schnellkupplungen können sicher gereinigt und sogar sterilisiert werden, um etwa in der Medikamenten- und Kosmetikherstellung die Hygienestandards zu erfüllen.
Clean-Break-Kupplungen mit Kurven- oder Schraubverriegelung
Neben Steckverbindungen können Clean-Break-Kupplungen eine Leitung auch mit Kurven- oder Schraubverriegelung kuppeln. Die Kurvenverriegelung ist für große Volumenströme geeignet und kommt hauptsächlich in der chemischen Industrie zum Einsatz, etwa als Tankkupplung bei Verladung und Transport von Flüssigkeiten. Aufgrund ihrer speziellen Konstruktion gestattet sie das spritzfreie Trennen und Verbinden mit langen gefüllten Schlauchleitungen. Clean-Break-Schraubkupplungen werden dagegen in der Schwerindustrie eingesetzt, wobei der Kuppelvorgang mit verhältnismäßig geringer Kraft durchführbar ist. Die speziellen Rundgewinde sind unempfindlich gegenüber Schmutz und leicht zu reinigen.